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[Review] While She Sleeps - This Is The Six

Verfasst: 31.07.2012, 11:40
von Pinguin
While She Sleeps - This Is The Six

Label: Search And Destroy, Good Fight Music (US) - https://www.facebook.com/searchanddestroyrecords
VÖ: 13.08.2012

Bild

Tracklist
01. Dead Behind The Eyes
02. False Freedom
03. Satisfied in Suffering
04. Seven Hills
05. Our Courage, Our Cancer
06. This Is The Six
07. The Chapel
08. Be(lie)ve
09. Until The Death
10. Love At War
11. The Plague of The New Age
12. Reunite

Spielzeit: 46:24 min

Als "Ein Album mit dem man aufwachsen kann" bezeichnet der Gitarrist der englischen Lärmformation While She Sleeps ihr neues Werk namens "This Is The Six". Vertrauen kann man den englischen Aufsteigern auf jeden Fall, hat ihr Vorgängerwerk "The North Stands For Nothing" doch ordentlich für Furore und einen explosionsartigen Fan-Anstieg gesorgt. Jetzt wird man neugierig, überlegt ob man als frischgebackenes Elternteil sich getrost zurücklegen und den Fünf aus Sheffield die Erziehungsarbeit überlassen kann, und genau dass soll am Ende dieses Reviews geklärt werden.

Der erste Eindruck von "This Is The Six" ist durchaus positiv. Es hört sich erfrischend anders an, als die vielen Bastarde aus Metal und Hardcore. Und es steht weder der Breakdown noch die Gitarrenarbeit im Vordergrund, welche man schon gefühlt unendlich oft gehört hat.

Außerordentlich gut macht seine Sache Frontman Lawrence Taylor, der mit einem Organ gesegnet ist das durch seine raue und gequälte Beschaffenheit einen fantastischen Wiedererkennungswert und viel Emotion vermittelt. Die Insulaner verfügen zudem über eine bemerkenswerte Art des Songwritings. Der Silberling bietet einen musikalischen Ausflug durch verschiedene Musikrichtungen, manchmal klingt es stark metalcorelastig nach einem Hauch Architects, ein anderes Mal überwiegen eher Post-Hardcore Elemente. Und trotzdem - While She Sleeps in eine Schublade zu schieben ist genauso schwierig wie unnötig, denn wenn man sich einfach auf die Platte einlässt ohne sie vorab abstempeln, weht ein erfrischendes Lüftchen durch die Lautsprecher.

Was "This Is The Six" besonders macht, ist die Fähigkeit der Engländer den Hörer zu überraschen. So findet man sich in "False Freedom" in einem heftigen Prügelpart wieder, und unerwartet setzten Chor und Piano ein. Die Kinnlade ist spätestens an diesem Punkt herunter geschnellt und das Gänsehaut Feeling lässt nicht lange auf sich warten, wenn die gewohnten Instrumente erneut einsetzen. Abgerundet wird dieses gelungene Werk durch intelligente Texte, die sich mit aktuellen Themen der Insel befassen. Dazu zählen frustrierte Jugendliche, natürlich auch Respekt und auch ein stückweit Patriotismus.

Natürlich darf man von "This Is The Six" auch eine starke Produktion erwarten, so wie man es fast schon für ein 2012er Metalcore Release voraussetzt. Sollte man auf Schwachpunkte lauern, so kann man vielleicht "Be(lie)ve" und "Until The Death" ins Felde führen, welche zwar keinesfalls schwach sind, aber dennoch im Punkto Einfallsreichtum den anderen Tracks nicht das Wasser reichen können. Auch das Intermezzo "The Chapel" wäre nicht notwendig gewesen, da "This Is The Six" auch ohne Intro glänzen kann. Wobei wiederum das Outro "Reunite" durch die bereits genannten klassischen Stilelemente von "False Freedom" überzeugt und die Scheibe wunderbar ausklingen lässt.

Zusammengefasst kann man sagen das "This Is The Six" von musikalischer Kompetenz strotzt und 2012 sicherlich für eine positive Überraschung im Bereich Metalcore sorgen wird. Und im kommenden Lehrplan für heranwachsende Langhaardackel sollte sich diese Platte auf jeden Fall verzeichnet werden. Man muss sich jedoch auf die Platte einlassen können, wer nur auf bewährte Schemata und Grenzen pocht, wird mit der Platte nicht annähernd soviel Spaß haben wie ich.

Punkte: 8/10

Disco:
2012 - This Is The Six
2011 - Be(lie)ve
2010 - The North Stands For Nothing

http://www.wssofficial.com/
http://www.facebook.com/whileshesleeps

Re: [Review] While She Sleeps - This Is The Six

Verfasst: 01.08.2012, 08:06
von niffi
"False Freedom" ist ein starker Song, wobei er halt auf die bekannte Rezeptur aus "Chor mit Hymnen-Refrain und fast schon epischen Hintergrund-Sound" setzt. Das ist nicht neu und da wissen die Jungs genau was gut ankommt, klappt ja auch und klingt (wieder einmal) perfekt.