"Jugendliche halten Ausländeranteil für zu hoch"

Innen- und Außenpolitik, Termine zu pol. Demo´s und Aktivitäten
Antworten
yourdisease
Bandmitglied
Bandmitglied
Beiträge: 1722
Registriert: 17.05.2006, 12:57

"Jugendliche halten Ausländeranteil für zu hoch"

Beitrag von yourdisease »

Dienstag, 1. Juli 2008
Sächsische Zeitung

Jugendliche halten Ausländeranteil für zu hoch

Dresden - Eine Mehrheit sächsischer Jugendlicher hält den Ausländeranteil in Deutschland für zu hoch. Nach einer am Dienstag in Dresden vorgestellten Studie stimmten 69 Prozent dieser Ansicht voll oder teilweise zu. 2005 hatten noch 75 Prozent der Befragten das bejaht. Diesmal stimmten fast Dreiviertel der These zu, dass ein weiterer Zuzug von Ausländern nicht mehr zu verkraften sei. Zugleich waren reichlich zwei Drittel (67 Prozent) der Auffassung, das Zusammenleben zwischen Deutschen und Ausländern funktioniere ohne größere Probleme. Eine knappe Mehrheit (55 Prozent) ist überzeugt, dass der Staat mehr für die Integration von Ausländern tun muss.

Die Regierung werde ihre Bemühungen fortsetzen, um gegenseitiges Verständnis und Toleranz weiter zu fördern, sagte Sozialministerin Helma Orosz (CDU) bei der Vorstellung der Studie. „Die Auseinandersetzung junger Menschen mit unterschiedlichen Kulturkreisen wird auch weiterhin ein Thema der politischen und kulturellen Bildung in Sachsen bleiben.“ Der Anteil der Ausländer liegt in Sachsen bei 2,8 Prozent, in Deutschland insgesamt bei 8,8 Prozent.

Die Fragen zur „Persönlichen Meinung über das Zusammenleben von Deutschen und Bürgern anderer Kulturen“ - so der offizielle Titel - ist Teil einer alle zwei Jahre in Sachsen publizierten Jugendstudie. Sie erfolgte 2007 unter 1018 Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 26 Jahren. Orosz zeigte sich über einige Ergebnisse der Studie erfreut. So herrscht statt Null-Bock-Stimmung bei jungen Sachsen zunehmend Zuversicht. 73 Prozent betrachten sich in ihrem Umfeld als anerkannt, 45 Prozent fühlen sich in Sachsen und der Gesellschaft wohl. Allerdings war nur noch etwa jeder Zweite der Meinung, dass ein Kennenlernen der Welt für sein Leben Priorität besitzt - 2003 gaben das noch etwa zwei Drittel an.

In der Skala wichtiger Werte lagen Aufrichtigkeit (89 Prozent), Teamfähigkeit (88), Humor, Flexibilität und Pflichtbewusstsein (je 84) ganz vorn. Bescheidenheit kreuzten nur weniger als die Hälfte der Befragten an. 55 Prozent gaben an, innerhalb der vergangenen zwölf Monate Opfer von alltäglicher Gewalt gewesen zu sein (2005: 62). Nachholbedarf sieht Orosz beim bürgerschaftlichem Engagement. Auch das politische Engagement sei im Vergleich zur letzten Befragung zurückgegangen, hieß es. 23 Prozent beurteilten ihre politische Grundeinstellung als links, 43 Prozent zählten sich zur Mitte und 17 Prozent sehen sich rechts davon. (dpa)

h__p://w_w.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1870290
Antworten