Lieber skarhead,
schön, also als erstes möchte ich mich bei dir entschuldigen! Und zwar dafür, dass ich es - entgegen den Rat einger Leute - versucht habe ein WIRKLICH vernünftiges Gespräch mit dir anzufangen. Diese Intension hatte ich anfangs wirklich, naja gut kann sein, dass diese durch das ein oder andere Bier zu viel meinerseits und den ein oder anderen Headwalk/assozialen Stagedive (Ass-first mit gesprezten Beinen) deinerseits an dem Abend leider nicht mehr gegeben war. Aber egal, das würd ich gern nachholen, denn ich konnte mir bisher einfach nicht vorstellen, dass jemand, der ja wohl schon so lange "dabei ist" wirklich so wenig verstanden hat, wie er durch sein Handeln und seine Ausagen vorgibt...
Na gut, ich halte einfach mal fest, wie du dich und deine Meinung von Hardcore hier präsentierst und du hast dann die Gelegenheit mir entweder durch einen blöden Kommentar zu bestätigen, was eh jeder bereits über dich sagt ("mit so einem kann man nicht reden" - und das ist noch nett formuliert (-;) oder - Pass auf, deine Chance! - mit einem unvoreiligem und überlegtem Beitrag zu beweisen, dass du doch so einges im Kopf hast. Wer weiß, vielleicht hab ich ja auch ne verschrobene Meinung und du kannst mir noch was beibringen...
Also, im Hardcore geht's darum:
- den dicken Max zu markieren, für seine Prinzipien zu stehen (was ja an sich nichts verkehrtes is...) und darauf zu scheissen, was andere über ein selbst denken
- Muskeln zu zeigen, coole Sprüche zu bringen und Zähne zu fletschen ("every man for himself" und so). Sowohl im real life als auch im Internet
- nur Bands zu supporten, die was über Ghettoromantik und über die "Streets" singen und bei deren Shows sich auch mal ordentlich gewammst wird
- aber auch darum, dass man, wenn man ja schonmal wegen Support und so seine Something Inside
Kumpels (die ich hiermit ausdrücklich nicht positionieren möchte) auf ne etwas größere Show ins Conne Island begleitet, ja gleich mal die Gelegenheit nutzen kann um den jungen Kids (die ja sowieso ALLE keine Ahnung haben, weil sie eh nicht wissen wie es damals war usw.) im Pit zu zeigen, mein richtig geil abgeht (headwalks und so, was ja einfach zum Hardcore dazu gehört...). Und das alles bei Have Heart, einer Band, die dir anscheinend völlig wurst ist, weil die neuen Bands ja sowieso alle austauschbar sind

, aber hey, Hauptsache es sind genug Leute in der ersten Reihe auf die ich drauf springen kann! Danach kann man sich ja gleich wieder an den Seitenrand auf der Bühnen verkrümeln, damit bloß nicht einer von den Typen, die dort diese bescheuerte Band abfeiern, auf mir landen könnte... Nicht auszudenken, denn dann könnte man ja selber mal nen Fuß in der Fresse haben.
- sich um was besseres zu halten, nur weil man schon länger dabei ist als andere: sprich Respect steigt proportional zur Zeit, die man schon in der Szene unterwegs ist! UND im Gleichen Zuge alle anderen zu diskreditieren, die noch nicht so lange dabei sind, die haben ja (wie bereits erwähnt ALLE sowieso keine Ahnung). Man muss sich ja auch nicht die Mühe machen und solche an seiner Weisheit teilhaben lassen. Das lohnt sich sowieso nicht...
- schicke Schuhe, Klamotten und Frisuren zu tragen (ist sehr wichtig!)
- und zu guter letzt (da bin ich mir zwar nicht 100%ig sicher, aber du kannst mich auch gern berichtigen) sich anderen Musikrichtungen, die nichts mit HC zu tun haben, zu verschließen und nur "seinen Scheiß" abzufeiern
Im Hardcore geht es demzufolge wohl NICHT:
- darum Gesellschaftliche Probleme aufzuzeigen, sich damit auseinander zu setzen und aktiv zu werden solche um zu bekämpfen
- (wenn man schon von sowas wie ner Szene sprechen will) eine alternative Gemeinschaft zu bilden (UNITY - haste doch auch schonmal was von gehört, ne), die vielleicht auch als Zufluchtsort genutzt werden kann, wenn man mal ne beschissene Zeit durch macht. Aber auch um einfach zusammen (miteinander, nicht gegeneinander) Spaß zu haben. Zum Beispiel auf Konzerten miteinander eine Band abzufeiern, die man toll findet.