[Review] All You Can Eat - Lambs Become Lions

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Kingpin
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[Review] All You Can Eat - Lambs Become Lions

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All You Can Eat - Lambs Become Lions

VÖ: 10/2010
Label: DIY

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Tracklist:
01. Lambs Become Lions
02. Sailor
03. We´re All Alike
04. Lost Along The Way

Laufzeit: 18:27 min

Trends kommen, Bands mutieren zu Helden, lassen Genres hochleben, Nachahmer entstehen, Trittbrettfahrer springen auf, bis der Zug abgefahren ist und Übersättigung tritt ein, welche die Nachfrage sinken lässt und eine Gesundschrumpfung hervorbringt, die allein die Bands zurücklässt, die aus der Masse hervorstechen konnten. So weit, so geschehen in vielfacher Ausführung und keinesfalls den hiesigen Szenen fremd, ist es bei dem Paradebeispiel schlechthin, dem Metalcore, gar so, dass selbst Genrevertreter auf den Begriff verzichten, um nicht vom eigentlich schon beendeten Abwärtsstrudel erreicht zu werden. Und so steht auch die Band All You Can Eat mit ihren noch recht jungen Bandmitgliedern an einem Punkt, der kaum schlechter sein könnte für den Versuch, Fuß zu fassen und positive Bekanntheit erlangen zu können. Ihr als Melodic Hardcore getarnter Metalcore mit allerlei Elementen aus dem Hardcore, New School und dem Metal weiß nämlich zu überzeugen und klingt mehr als fresh, wird aber vielen wie der tausendste Aufguss eines toten Genres daherkommen.

So falsch ist dies natürlich nicht, ist es beinahe unmöglich, annähernd auch nur die Speiche eines Rads neu zu erfinden, und bedenkt man die Tatsache, dass die fünf Dessauer Jungs die komplette musikalische Entwicklung der letzten sechs, sieben Jahre miterlebt haben und damit einhergehend ein breites Feld der Herangehensweisen beobachten konnten, so steckt in gewisser Weise von Beginn an ein gewisses Kalkül hinter der Entscheidung, genau jene Style zu fahren. Dennoch ist es gänzlich keine Selbstverständlichkeit, dass die Band – trotz des furchtbaren Namens – vier wirklich gute Songs auf der EP „Lambs Become Lions“ unterzubringen weiß, die mit Abwechslung, technischer Versiertheit, tollem Songwriting-Gefühl und vielen kleinen Zitaten aus sämtlichen Nachbar-Genres glänzen.

Die vier Songs, die jeweils eine recht ordentliche Länge von vier bzw. fünf Minuten besitzen, sind ausgestattet mit vielen Melodien, die zu catchen wissen und sauber eingespielt wurden, dabei aber ein hohes Niveau auffahren und weit entfernt von schmierig-melodramatisch sind. Einzig die cleanen Vocals stimmen ein manches Mal etwas zu wehleidige Töne an und können sich allgemein auch eher schlecht als recht in das Langzeitgedächtnis des Hörers befördern. Ganz klar wissen All You Can Eat mehr auf der instrumentalen Ebene zu gefallen, erzeugen sie mitreißende Mid-Tempo-Parts mit Kopfnicker-Garantie, tolle Übergänge, frivole Frickeleien am Sechssaiter, knallende Double-Bass-Attacken, recht ansehnliche Mosh-Orgien und lassen immer sich immer wieder Variationen innerhalb der Riffs einfallen, was überzeugende Spannungsbögen generiert und perfekte, nach Soli schreiende Momente zur Folge hat, die dann auch mehr als solide von der Band genutzt werden, ein wenig die Headbanger-Fraktion zufrieden zu stimmen. Die Skills sind so mehrheitlich auf der Haben-Seite und etwaige Vorbilder wie Parkway Drive oder Killswitch Engage konnte man als einflussreiche Inputgeber nutzen, geht es um das Arrangieren von Songs, wobei All You Can Eat meist noch einen Schritt weiter gehen und den Songstrukturen zwei, drei Ebenen mehr hinzufügen.

„Lambs Become Lions“ stellt so eine überaus überzeugende EP einer noch jungen Band dar, der man trotz – oder gerade wegen – ihrer musikalischen Verortung die Hörerschaft wünscht, die sie verdienen. Noch etwas mehr Gefühl für Gesangspassagen, vielleicht gar für einen Hit mit Marke „Gänsehaut und Mitsingen-Wollen“, etwas prägnantere Songs, und All You Can Eat sind auf einem guten Weg. Für Fans und solche, die es noch werden wollen.

Punkte: 06/10

Discographie:
2010 - Lambs Become Lions EP
2009 - Demo

http://www.myspace.com/allyoucaneatforfree
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