[Review] Off The Hook - Picture Of Yourself

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Kingpin
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[Review] Off The Hook - Picture Of Yourself

Beitrag von Kingpin »

Off The Hook - Picture Of Yourself

VÖ: 28.07.2011
Label: Anchored Records - http://www.anchoredrecords.bigcartel.com/

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Tracklist:
01. Picture Of Yourself
02. So Far Away
03. Broken Place
04. Nothing New Nothing Old

Laufzeit: 09:00 min

Auf dem noch sehr jungen Label Anchored Records erscheint dieser Tage die zweite EP der fünf Berliner von Off The Hook. Die Band, die nun seit 2008 unterwegs ist und mit „The Best Remains“ schon eine ordentliche EP auf Tasche hat, kommt auf der 7“ mit einer passablen Mischung aus verschiedenen Strömungen des Hardcore daher und kann so durchaus überzeugen.

Die vier Songs, die die „Picture Of Yourself“ EP beinhaltet, starten ab der ersten Sekunde mit Vollgas durch und warten auf mit sämtlichen Elementen, die sich zwischen Hardcore Punk, NYHC und dem Hardcore der Moderne bewährt haben. Während etwa der Titeltrack mit melodischen Riffs, vielen Crew-Shouts und 2Step-Parts um sich schießt, könnte „Broken Place“ mit metallisch angehauchtem Riffing sowie kurzen Mosh-Einlagen beinahe aus der Feder von Terror stammen. Zwar steht letztere Spielart der Band nicht ganz so perfekt, dennoch reißen die knüppelharten Passagen bei weitem mehr mit als jede 08/15-„Der Pott ist das neue NY“ -Hardcore-Rumpel-Gang Bang-Band. Der letzte Track „Nothing New Nothing Old“ zeigt dann noch einmal die wahren Stärken der Berliner: wunderbar leidende und vor sich hin rasende Riffs, die angenehm an alte Miles Away-Releases erinnern, großartig verzweifelt klingende Vocals sowie gutes Songwriting mit Gespür für den richtigen Spannungsbogen. Einzig die von den Sechssaitern erzeugten, leicht quietschende Pieptöne sind ein wenig nervig und lassen, mit ehrfurchtsvollen Gedanken an Machine Head, daran erinnern, dass es eine kleine Kunst darstellt, da die richtigen Töne zu treffen. Im Gegenzug ist jedoch die saustarke Produktion zu erwähnen, die der Band einen authentischen Sound geliefert hat und vor allen Dingen die Drums wunderbar organisch klingen lässt.

Negativ auffällig hingegen sind, neben den etwas schwachbrüstigen Gang-Shouts und die Lyrics. In denen geht es zum Teil um die Hardcore-Szene bzw. das Publikum auf Shows, und beide kommen dabei nicht sonderlich gut weg. An sich ja kein Problem, aber aus den Lyrics spricht eine Arroganz sowie die Einstellung „ich real – ihr all fake“, so dass schon ein wenig der Ekel hervorkommt. Und wenn das Besuchen von Shows nur „some wasted time“ darstellt, dann gehen die Jungs eindeutig auf die falschen Konzerte, zumal man den Texten nach auch nichts daran ändern möchte. Erwähnt sein soll trotzdem, dass natürlich zumindest ein klein wenig Interpretationsfreiheit herrscht, so dass all dies auch etwas anders verstanden werden kann.

So ist zum Schluss festzustellen, dass Off The Hook zumindest musikalisch ein ordentlicher Wurf gelungen ist, der mit den Tracks „Picture Of Yourself“ und „Nothing New Nothing Old“ auch zwei echte Kracher beinhaltet. Die 7“ ist so wahrlich ein kurzweiliges Stück mit abwechslungsreichem und leidenschaftlichem Hardcore, der sich keiner Schublade anbiedert. Insgesamt hofft man gar auf einen Longplayer, der das vorhandene Potential der Band gänzlich aufdecken könnte und erfreut sich bis dahin an der überaus ordentlichen EP.

Punkte: 06/10

Discographie:
2011 - Picture Of Yourself 7"
2009 - The Best Remains EP

http://offthehook.bandcamp.com/
roger_kint
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Re: [Review] Off The Hook - Picture Of Yourself

Beitrag von roger_kint »

Review trifft den nagel auf den kopf find ick. aber "so far away" klingt so als hätte da jemand ganz doll bei passing the torch von another breath geklaut
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