Aufruf gegen Ausschreitungen in der Dresdner Neustadt

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Schurke
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Aufruf gegen Ausschreitungen in der Dresdner Neustadt

Beitrag von Schurke »


AUFRUF...

...an die Musik-, Kunst- und Kulturschaffenden (nicht nur) der Äußeren Neustadt Dresden, 23.10.2006

Was in der Nacht zum 15.10.2006 begann, hat sich über das Wochenende 20./21.10 fortgesetzt: jugendliche Hooligans verwandeln den öffentlichen Strassenraum im Bereich der Kreuzung Alaunstrasse / Katharinenstrasse in ein unpassierbares Gelände für Anwohner und Besucher der Äußeren Neustadt und provozieren Auseinandersetzungen mit der Polizei. Wir dürfen uns an den Herbst des Jahres 2004 erinnert fühlen, als die Alaunstrasse über Wochen hinweg Schauplatz von Ausschreitungen gewesen ist oder auch an die Fußball Weltmeisterschaft, als die Kreuzung Görlitzer / Louisenstrasse betroffen war.

Zum Hintergrund der in der Öffentlichkeit nur noch als „Neustadt-Krawalle“ verhandelten Ereignisse ist unterdessen klar geworden, dass die Jugendlichen zum überwiegenden Teil aus den Dresdner Stadtteilen und dem Umland zusammenströmen, um besonders an den Wochenenden ihre Vorstellung von Freizeitgestaltung zu verwirklichen. Es ist auch bekannt, dass das Klientel bunt gemischt ist: Gothics treffen Punks treffen Hooligans treffen Skinheads und sonstige; eine Mischung, die es möglicherweise besonders schwer macht, die Beweggründe dieser jungen Leute zu verstehen. Was man auch nicht verstehen muss ist ihre Vorstellung, ihr Verhalten sei in der Neustadt akzeptiert und toleriert „weil es die Neustadt ist“. Diesen Satz hat jeder schon einmal gehört, der versucht hat, des Nachts unter seinem Fenster Bierflaschen zerschlagende Jugendliche für die Notwendigkeit von Nachtruhe zu sensibilisieren.

Wir sind der Auffassung, dass die merkwürdige Legende von der Neustadt, in der jeder zu jeder Zeit nach Bedarf herumschreien kann, dringend widerlegt werden muss. Der scheune gelingt es immer schlechter, das potentielle Publikum für Veranstaltungen tatsächlich zum Betreten des Grundstücks zu veranlassen: für jeden, der das nicht unbedingt muss oder will, ist es naheliegender und mit Sicherheit angenehmer, die Strassenseite zu wechseln.

Die scheune ist nur der augenfälligste Betroffene: jeder Einzelne, der in der Neustadt lebt oder arbeitet, muss sich fragen, ob er diese Situation imitten eines Arbeits- und Lebensortes weiter hinnehmen will.

Wir sind entschlossen, das zu versuchen, was uns unter den gegebenen Umständen möglich erscheint:

Veranstaltungen durchführen. Diese sollen das betroffene Gebiet von einer no-go-area in einen Treffpunkt Gleichgesinnter und vielleicht ein kulturelles Ereignis typisch Neustadt verwandeln.

Wir, das ist die scheune und der scheune e.V., der die scheune ab 01.01.2006 betreiben wird, in Zusammenarbeit mit Unterstützern.

Konkret:

mit Start am 27.10. soll für einen gewissen Zeitraum jeweils Freitags und Samtags zwischen 19 und 24 Uhr das strassenseitige Freigelände gegenüber des Ararat-Döners bespielt werden - wenn die Kräfte reichen vielleicht auch der gesamte strassenseitige Abschnitt des scheune-Grundstücks.

Wir stellen: Strom, Licht, heisse und kalte Getränke.

Wir suchen: Bands, Strassenkünstler, Gaukler, Aktionen aller Art.

Wir bieten: die realistische Chance, das Gebiet langfristig zu befrieden und ein nicht unbedeutendes Signal der Zivilcourage durch Neustädter Bürger und Aktive

Um Anmeldung wird gebeten;

Kontakt:
Paul Simang, Tel. 0351 804 38 22 / 0176 222 397 39 Email info@scheune.org
super sache, super wichtig! :p:
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