[Review] The Haunted - Unseen

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GotB
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[Review] The Haunted - Unseen

Beitrag von GotB »

The Haunted - Unseen

VÖ: 18.03.2011
Label: Century Media - www.centurymedia.com

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Tracklist:
01. Never better
02. No ghost
03. Catch 22
04. Disappear
05. Motionless
06. Unseen
07. The skull
08. Ocean park
09. The city
10. Them
11. All ends well
12. Done

Spieldauer: 42:23 min

The Haunted habe ich mit ihrem 2004er Album „rEVOLVEr“ kennengelernt und noch heute erinnere ich mich gerne an Shows von den Jungs, zum Beispiel zusammen mit Killswitch Engage und Bring Me The Horizon im Chemnitzer Südbahnhof. Damals wurden Bring Me The Horizon von der Szene sogar fast noch als richtige Band anerkannt und dementsprechend ist seitdem auch gehörig Zeit ins Land gegangen. Für The Haunted bedeutete das zwei Veröffentlichungen, die an Stilwechseln Einiges bereithielten. Und schnell stellt sich heraus: das ist auch beim via Century Media erscheinendem Neuling „Unseen“ nicht anders. Rein ins (hoffentlich) Vergnügen – die Platte beginnt zu rotieren und ich klappe meine Scheuklappen beiseite.

So eine Kritik ist ja schließlich immer eine persönliche Meinungsdarlegung und ganz persönlich sage ich, dass alles, was nach „rEVOLVEr“ kam, mir nicht mehr so wirklich gefallen hat, gerade weil ich dieses Kompromisslose und Kantige extrem gemocht habe. Das soll aber die Qualität der Nachfolgealben nicht schmälern; die befuhren stilistisch schlicht eine ganz andere Schiene. Und da The Haunted für gewöhnlich aber auch gar nichts darauf geben, was Äußerungen der Fachpresse sowie Erfüllung von jeglichen Erwartungshaltungen angeht, machen sie auf „Unseen“ das, was sie am besten können: gute Songs schreiben. Denn davon hält auch das 2011er Release einiges bereit.

Das Album beginnt für meinen Geschmack etwas schleppend und unrund mit „Never better“, was auch daran liegen könnte, dass die Textzeile „Ashes to ashes, dust to dust“ mittlerweile zur Genüge Verwendung fand, gerade gepaart mit psychedelischen Gitarren. Doch schon mit dem zweiten Song „No ghost“, der ziemlich sludgy daherkommt und neben richtig dreckigem Groove äußerst coolen Gesang bereithält, ist das wieder vergessen. Gerade der Chorus funktioniert großartig und für mich deutet es sich schon an, dass The Haunted mit „Unseen“ und Produzent Tue Madsen wieder ein ordentliches Kaliber aus dem Keller geholt haben. Gerade für Fans der älteren Scheiben dürfte aber der Gesang wohl der größte Kritikpunkt sein, denn schon auf „Versus“ und „The Dead Eye“ deutete sich ja die Entwicklung weg vom kehligen Thrash-Geschrei hin zum verstärkten Clean-Gesang an. Diesen Prozess behielten die Schweden bei und somit ist „Unseen“ wohl das rundeste aller The Haunted-Veröffentlichungen geworden. Dass Peter Dolving was von seinem Handwerk versteht, steht aber außer Frage. Das wird zum Beispiel beim fünften Song „Motionless“ deutlich, der mit der variablen Stimme Dolvings großartige Spannungsbögen aufbauen kann: vom melodischen Schwedentod am Anfang, über ein bisschen Comeback Kid im Mittelteil bis hin zum klassischen Circle Pit- Groove gegen Ende. Der darauf folgende Titeltrack erinnert mich insgesamt stark an neuere In Flames-Werke im Stile der „A Sense Of Purpose“. Und dass The Haunted trotz der allgegenwärtigen (R)evolution in ihrer Musik die Wurzeln nicht vergessen haben, zeigen sie mit „The City“, denn der könnte genau so auch auf die „rEVOLVEr“ gepresst worden sein. Aber warum soll eine Band stagnieren, wenn sie so viel Potential bereithält?

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass The Haunted mit „Unseen“ ein wirklich starkes Album abgeliefert haben, was an Variabilität und starkem Songwriting einiges bereithält. Die Göteborger bewegen sich permanent zwischen melodischen Death-Metal, Thrash-Metal, etwas Nu-Metal und Sludge und verstehen es trotzdem, das alles zu gut funktionierenden Songs zu kombinieren. Und die Stimme von Peter Dolving gibt dem Ganze einen nicht mit Gold aufzuwiegenden Wiedererkennungswert, denn das ist ja eigentlich das, was bei der Masse an guten, aber gleichzeitig austauschbaren Bands zählt. Kurzum: ein wirklich starkes Album! All diejenigen, die „Versus“ gemocht haben, können sich „Unseen“ meiner Meinung nach ohne Bedenken zulegen. Alle anderen sollten sich mit den Anspieltipps „No ghost“, „The city“ und dem äußerst fetten Rausschmeißer „Done“ von The Haunted überzeugen lassen.

Punkte: 8/10

Disko:
2011 – Unseen
2008 – Versus
2006 – The Dead Eye
2004 – rEVOLVEr
2003 - One Kill Wonder
2000 - The Haunted Made Me Do It
1998 - The Haunted

Links:
http://www.myspace.com/thehaunted
http://www.the-haunted.com/site/
goodfornothing
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Re: [Review] The Haunted - Unseen

Beitrag von goodfornothing »

nach der "made me o it"war alles was haunted gemacht haben müll. wer aber nicht erstes album hat, hat einiges verpast. OI! :huldigung:
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